Erinnerungen von Johannes Brunner - Zunft zum Grimmen Löwen, Diessenhofen

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Erinnerungen von Johannes Brunner

Zunftgeschichte





Auf den "Erinnerungen" von Johannes Brunner (21.3.1808 -15.2.1895), Zunftmeister von 1844 bis 1869, beruhen sozusagen alle unsere Kenntnisse über die Zunftgeschichte. Die Zunft wurde ab 1803 von seinem Vater, dann von ihm selbst und danach bis 1875 von seinem Onkel geführt. Er hatte Zugriff auf alle Quellen und viel selbst erlebt. Den Hauptteil der "Erinnerungen" wurden in einer 1861 erschienenen und vom Diessenhofer Bürger J. Huber in Frauenfeld gedruckten Broschüre publiziert.


Einen gekürzten Auszug aus den Brunner'schen Erinnerungen verfasste der Diessenhofer Drucker und Verleger Fritz Forrer (12.11.1888 -16.11.1972). Den Schluss seines Auszuges bildet ein kurzer, aber recht informativer Blick auf die damalige Gegenwart. Das Werk erschien 1966 als Separatdruck. Die beiden Schriften bilden die Grundlage einer von Urs Roesch erstellten Anthologie.
Den beiden Werken wurden einige über das Zunftleben berichtende Fragmente beigefügt. Die Fragmente umfassen sehr zufälliges Entdecktes und Zusammengetragenes. Keine gründlich suchenden und wertenden Arbeiten gingen voraus. Die Fragmente sind, was ihr Namen sagt: Unvollkommene Bruchstücke. Ein doch ausführlicheres und alle Perioden umfassendes Geschichtsbild zu schaffen wäre möglich. Mit dem Erforschen alter Quellen, unter erheblichem Fleiss- und Zeiteinsatz allerdings, lässe sich viel unser Wissen Mehrendes aus alten Zeiten finden.
Doch auch die jüngere und jüngste Zeit bedürfte eines Johannes Brunner. Von 1860 bis heute nahm sich niemand Zeit, die Protokolle und Schriften zu einer Zunftgeschichte zu verdichten. Für eine sich mit Engagement einsetzende Persönlichkeit, die den Kampf mit der deutschen Schrift und den umständlichen alten Ausdrucksweisen auf sich nimmt, wäre die Aufarbeitung der Zunftgeschichte eine interessante Aufgabe. Sinnvollerweise würde sie in einen grösseren Rahmen gestellt, als Bild der Gesellschaft und der Strukturen eines Landstädtchens. Mit Informationen von benachbarten Zünften und von ähnlich funktionierenden Klein- und Nachbarstädten liessen sich Lücken füllen. Vielleicht wären sogar noch Angaben über die zweite, eingegangene Diessenhofer Zunft, die Herrenstube im Rehbock, zu finden und ergänzend einzusetzen.

                                                                                                                Quelle: Zunftanthologie von Urs Roesch


Dem Wunschgedanken von Urs Roesch folgend, hat sich unser heutiger Zunftschreiber Hermann Sieber verdankenswerterweise dieser grossen Aufgabe angenommen. Mehrere Jahre arbeitete er an der Aufarbeitung unserer Zunftgeschichte, die rechtzeitig zum 600-Jahr-Zunftjubiläum in Buchform erscheinen ist. Für dieses tolle Werk und in Anerkennung seiner langjährigen Verdienste um die Zunft wurde Hermann Sieber anlässlich der Jubiläumsfeier zum Ehrenzünfter ernannt.      


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