Besuch Nationalrat Struppler

Impressionen > 2023

Dreissig Zunftherren, Damen und Gäste freuen sich auf einen interessanten und fröhlichen Abend. In seiner Begrüssung bedauert der Zunftmeister, dass der Gewerbeverein an diesem Abend eine Versammlung (Konkurrenzveranstaltung) abhält und das unter Führung eines Zunftherrn!

Nationalrat Strupler dankt für die Ehre der Einladung an unsere Zunft und er dankt auch dem Zunftherrn Urban Dörig für das Einfädeln. Urban stellt den Referenten u. a. mit den Bemerkungen vor: Turner und Schwinger und sitzt im NR in der obersten Reihe neben Frau Martullo Blocher. Neben viele anderen Ämtern ist MS Vizepräsident des TG-Bauernverbandes und Präsident der Gemüseproduzenten. Tatkraft und Zuverlässigkeit seien „schwingerische Qualitäten“.

Manuel Strupler beginnt sein Referat mit der Feststellung; das Motiv unserer Zunft: „Traditionen pflegen heisst nicht Asche aufzubewahren, sondern das Feuer in die Zukunft zu tragen“, gelte auch für ihn, in seiner Politik auf christlichem Fundament. Dass mutige Zünfter 1803 die Auflösung der Zunft zum Grimmen Löwen tatkräftig verhindert haben, misst er mit der heutigen, politischen Lage in der nicht mehr Napoleon, sondern ein Wort mit nur 2 Buchstaben (damit meint er die EU) den Takt vorgebe.

Den formellen Zwang, im NR mit Krawatte zu erscheinen, kontert er mit der Feststellung, dass man ab 100 kg. Körpergewicht ohnehin als Mann erscheine. Und dass er als Mitglied der Finanzkommission, bekannt als Sparer, trotzdem meistens in der Minderheit sei.

Fragen und Zuhören seien mehr wert als Show und Ideologien. An der SVP schätze er, dass mehr sachlich und mit mehr Taten statt Worten politisiert werde. Die zunehmende Berücksichtigung von Minderheiten sei zwar anerkennenswert, müsse aber Grenzen haben, dürfe nicht dazu führen, dass es am Schluss den Mehrheiten nicht mehr passe. Und gendergerechte Verkehrszeichen könne man sich ja nicht so vorstellen, dass die Zeichen für Baustellen mit Bauarbeitern mit einem Röcklein versehen werden.

Stichworte aus Themen: Kulturlandschaftsschutz: Es sei ein Zielkonflikt, wenn dem Bauern die Vergrösserung seines Stalls verboten werde, welche er durch die verschärften Vorschriften der Tierhaltung machen müsste.

Die Vielfalt der aktuellen Traktanden sei anspruchsvoll. Er erwähnt dazu die Themen Altersvorsorge, Finanzpolitik, Flüchtlingsfragen, Militär-Ausrüstung, Notfall-Massnahmen, Gesundheitswesen und die zunehmende Verschiebung von Aufgaben der Gemeinden und Kantone an den Bund.

Nationalrat Manuel Strupler

Diskussion:

Wie bringen Sie alle diese Aufgaben unter einen Hut? Antwort: bringe ich nicht, es geht nur dank der Unterstützung meiner Frau und mit guten Mitarbeitenden. Die Freude an allen meinen Tätigkeiten gibt mir auch die dafür nötige Energie.
Zum Thema Waffenausfuhr: Bundesrat und SVP haben die gleiche Meinung zum Thema Neutralität. Dabei muss die Lebensfähigkeit einer schweizerischen Waffenproduktion berücksichtigt werden. Die Anwendung der Neutralität darf nicht rückwirkend verändert werden, sie muss aber immer wieder den zukünftigen Herausforderungen angepasst werden.
Zur Finanzpolitik: die SNB muss unabhängig von der Politik bleiben. Wegen stark schwankenden Auszahlung eines SNB-Gewinns an die Kantone hat der Thurgau iin der Vergangenheit ein Polster von 3 – 4 Jahren angelegt.

Der Zunftmeister dankt dem jungen, aktiven und tatkräftigen Politiker für seine Arbeit und für den heutigen Besuch in unserer Zunft.

Intensiv und engagiert, aber auch fröhlich wird beim anschliessenden Essen weiter diskutiert. Und noch für zukünftige Anlässe: Für die Füllung unserer Zunftkanne, welche 3 Flaschen Wein fasst, gibt es bereits eine Warteliste von Spendern. Der Zunftmeister führt die Warteliste.

Diessenhofen, 30. Juni 2023 Der Zunftschreiber Hermann Sieber