Hauptbot 2023
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Protokoll des 605. Hauptbot
Samstag, 25. März 2023
18.30 Uhr in der Rhystube des Gasthofs Schupfen
Traktanden:
1. Begrüssung und Vorstellung der Zunftgäste aus Zürich
2. Wahl der Stimmenzähler
3. Protokoll des Zunftbot vom 19. März 2022
4. Jahresbericht des Zunftmeisters
4.1 Abnahme Jahresbericht
5. Jahresrechnung 2022
5.1 Revisorenbericht
5.2 Budget 2023
inkl. Jahresbeitrag Fr. 150.-- seit 1994 unverändert
inkl. Eintrittsgebühr Fr. 300.-- seit 1994 unverändert
6. Wie verstehen wir unsere Zunft. Ideen zu Tradition und Zukunft
7. Anpassung der Statuten (s. Kommentar unten)
8. Programm 2023 - 2024
9. Mutationen (Kand. Polla zurückgezogen)
Aufnahme von:
Frank Muggli Götti Willi Itel
Roman Giuliani jun. Götti Willi Itel
Michael Frühwirth Götti Urs Wenger †
Als Gast:
Hansrudolf Stör Willi Itel
Abschied:
Urs Wenger, 2. September 2022
10. Wahlen: Fünferrat:
Willi Itel Zunftmeister
Ralph Gamper Stubenmeister
Oliver Rütimann Beisitzer
Walter Schnyder Säckelmeister
Hermann Sieber Zunftschreiber
Revisoren Rolf Roth und Thomas Schmid
11. Verschiedenes
1. Begrüssung
Zunftmeister Willi Itel heisst die Zunftherren, den Ehrenzünfter und zwei Gäste aus den Zürcher Zünften zur Meisen und Zur Gerwe und zur Schuhmachern herzlich willkommen. Ein spezielles Willkomm unserem Doyen, Hans W. Schmid, der mit Jahrgang 1931 nicht nur das älteste Mitglied ist, sondern mit dem Eintritt in die Zunft, 1957 (dem Geburtsjahr unseres Zunftmeisters) und damit mit 66 Jahren der Dienstälteste.
Beide Gäste aus Zürich haben Ahnen der Familien Hanhart und Brunner in Diessenhofen. Dr. med. Rudolf Hanhart war 1850 Bezirksarzt und ab 1847 Mitglied unserer Zunft. Aus der Familie Brunner (Apotheker-Stamm) waren Friedrich (ab 1844) und Alfred (ab 1887) Zünfter. Jubilare sind Willi Schaller mit 50 Jahren Mitgliedschaft und Bruno Giuliani mit 45 Jahren. Glückwunsch zur Ernennung als Ehrenmitglied des Thurgauer Bauernverbands darf Urban Dörig entgegennehmen.
39 Zünfter sind heute stimmberechtigt dabei.
2. Wahl von 2 Stimmenzählern
Mit Akklamation werden Urban Dörig und Andreas Zimmermann zu Stimmenzählern gewählt.
3. Protokoll des Zunftbot vom 19. März 2022
Das Protokoll wird einstimmig gutgeheissen. Der ZM verdankt dem Zunftschreiber (ZS) seine stets prompte und sorgfältige Arbeit.
4. Jahresbericht des Zunftmeisters
Nicht nach Datum, sondern nach den Abschnitten Internes, Zünftiges, Vorträge, unterwegs und Zünfter, präsentiert der ZM seinen Jahresbericht. Der Fünferrat bespricht nicht nur die statutarischen Themen. An 3 Sitzungen hat er sich auch mit der aktuell werdenden Frage, ob inskünftig auch Frauen in die Zunft gehören, und über den Begriff was ist bürgerlich befasst. (Der ganze Jahresbericht ist in Dossier Zunft archiviert).
Im Gedenken an unseren leider viel zu früh von uns gegangenen Mitzünfter Urs Wenger erheben sich die Zunftkameraden zu einer Schweigeminute.
Der Stubenmeister stellt den Jahresbericht zur Diskussion und verdankt dem Zunftmeister seine grosse und engagierte Arbeit für unsere Zunft. Arbeit und Bericht des ZM werden mit einem grossen Applaus verdankt.
5. Jahresrechnung
Die Jahresrechnung 2022 ist geprägt von der Anschaffung der Zunftkanne. Mit einem ausgewiesenen Total von rund Fr. 8000, wovon Fr. 1550 durch die Mitglieder des Fünferrats bestritten wurden, bleibt ein Aufwand von Fr. 6500.--. Nicht ausgewiesen sind div. Ausgaben unseres Stubenmeisters für dieses Projekt. So schliesst die Jahresrechnung mit einem Minus von Fr. 2212.85 und das Eigenkapital beträgt Fr. 68‘457.14. Der Fonds für die Zunftgeschichte steht auf Fr. 12‘426.--, wie im Vorjahr.
5.1 Revisorenbericht
Revisor Rolf Roth erläutert den Bericht mit der Empfehlung an das Bot, die Rechnung zu genehmigen und Säckelmeister und Fünferrat Décharge zu erteilen.
Die Jahresrechnung wird einstimmig angenommen, vom Revisorenbericht nimmt die Versammlung Kenntnis.
Die Jahresrechnung wird einstimmig angenommen, vom Revisorenbericht nimmt die Versammlung Kenntnis.
5.2 Budget 2023
Das Budget 2023 rechnet mit einem Ertrag von Fr. 9‘670 und einem positiven Ergebnis von Fr. 520. Das Budget wird einstimmig gutgeheissen. Der Zunftmeister erwähnt, dass mit dem Jahr 2023 das Jubiläum 30 Jahre gleichbleibende Eintrittsgebühren und Jahresbeiträge gefeiert werden könnte. Über eine eventuelle Anpassung wird das Bot 2024 befinden.
6. Wie verstehen wir unsere Zunft
Mit der Einladung zum Bot 23 haben die Zunftherren einen Vorschlag des Fünferrats erhalten, wie wir unsere Zunft verstehen wollen. Schwerpunkte dazu sind a) eine Definition des Begriffs „bürgerlich“ und b) in welcher Form wollen wir Traditionen pflegen. Max Angst möchte noch einmal darüber diskutieren, ob die Kompetenz des Fünferrats nicht auf einen bestimmten Betrag (z. B. Fr. 5‘000) festgelegt werden soll, statt der bisherigen Begrenzung auf 10 % des Eigenkapitals. Der ZM schlägt vor, dass diese Frage am Bot 2024 traktandiert wird.
Damit wird das Traktandum geschlossen.
7. Anpassung der Satzungen
Auf Vorschlag von Max Angst beantragt der Fünferrat die Ergänzung der Satzungen mit der Festlegung des nötigen Stimmenmehrs bei der Aufnahme neuer Kandidaten (Gästejahr). Dafür wird (wie in früheren Jahren) ein Minimum einer 2/3 Mehrheit festgelegt. Diese Änderung wird beim nächsten Neudruck der Satzungen eingetragen, gilt aber ab sofort.
8. Programm 2023 - 2024
Das mit der Einladung zum Bot versandte Jahresprogramm wird ohne Diskussion verabschiedet. Arthur Lienhard beantragt, dass, wie früher, wieder 2 - 4 Stämme eingeladen werden. Der Vorschlag wird im Jahresprogramm 2023 - 24 aufgenommen.
9. Mutationen
Eine definitive Aufnahme in die Zunft beantragen die folgenden Gäste und werden mit folgenden Stimmen aufgenommen:
Ja Nein
Michael Frühwirth 38 1
Roman Giuliani 33 6
Frank Muggli 37 2
als Gast für das Jahr 2023:
Hansrudolf Stör 38 1
Vor einem Jahr mussten wir vom Austritt von Günter Schneble berichten. Heinz Brennenstuhl hat uns einen Bericht über die denkwürdige Übergabe des Zunftbechers an Günter gemacht. Dieser wird mit dem heutigen Protokoll versandt.
10. Wahlen
Der Antrag des Zunftmeisters, die 4 Mitglieder des Fünferrats in Globo und mit Akklamation zu bestätigen wird angenommen.
So bleiben: Ralph Gamper als Stubenmeister und Bannerherr
Oliver Rütimann als Beisitzer
Walter Schnyder als SäckelmeisterOliver Rütimann als Beisitzer
Hermann Sieber als Zunftschreiber
für weitere 3 Jahre im Fünferrat.
für weitere 3 Jahre im Fünferrat.
Zunftmeister Willi Itel wird mit 37 Stimmen bei einer Enthaltung (der eigenen Stimme) und 1 Nein glorios bestätigt.
Ebenfalls mit Akklamation werden die Revisoren Rolf Roth und Thomas Schmid wieder gewählt.
keine Voten
Es folgen Berichte unserer Gäste:
Felix Huber, Zunftmeister der Vereinigten Zünfte zur Gerwe und zur Schuhmachern in Zürich:
Als Rudolf Brun 1336 die Zürcher Zünfte organisierte, waren die Gerber und die Schuhmacher noch in 2 Zünften. Wegen schlechter Lederqualität beschlossen die Schuhmacher, ihre Leder in Horgen zu kaufen. Die ZH-Gerber hätten das mit dem revolutionären Entscheid gekontert, ihre Leder inskünftig rot zu färben, was die Schuhmacher fröhlich damit beantwortet hatten, dass sie jetzt auch rote Damenschuhe herstellten. Witwen von Zünftern und schöne Frauen waren schon im 18. Jahrhundert Mitglieder der Zunft. 1877 beschlossen dann die beiden Zünfte die Heirat. Jede legte je Fr. 1500.— in die Kasse.
Eine Parallele mit den Geschehnissen der Woche: Übernahme der CS durch die UBS könne in keinem Falle gesucht oder gar gefunden werden J)
Nach einer langen Gastfreundschaft im Hotel Savoy logiert die Zunft jetzt im neuen, von David Chipperfield gebauten Teil des Kunsthauses Zürich. Die Vereinigten Zünfte pflegen die gleichen Werte wie die Grimmen Löwen und darauf setzt der Zouftmeischter ein dreifaches und von der ganzen Gesellschaft frenetisch gefeiertes „Lebe hoch, hoch, hoch!
Als Gastgeschenk überbringt Felix Huber unserem Zunftmeister eine Flasche Zunftwein und ein Päckli Züri-Tirggeli.
Mark Reutter, alt Zunftschreiber der Zunft zur Meisen
Wenn 1336 die Berufsgruppen ihre Zünfte hatten, blieben einige, wenig geübte Handwerke übrig. So die unter anderen Maler (Flächen- und Kunstmaler), alle im Weingeschäft tätigen und die Unterkofler (Zwischenhändler).
Da gab es zwei Kategorien von Mitgliedern. Die Partizipanten, als Miteigentümer des Zunfthauses und dann die übrigen. Das Zunfthaus, im Stil eines barocken Stadtpalais mit kleinem Ehrenhof 1757 nach französischem Vorbild gebaut, stammt aus der von Bodmer und Breitinger geprägten Glanzzeit Zürichs und geniesst den Ruf, das schönste Zunfthaus der Stadt zu sein. Nach dem Referenten sei die Zunft zur Meisen heute d i e Boulevard-Zunft in Zürich. Neuestens nimmt sie auch Frauen (als Gäste) auf, wobei die gleichen Aufnahmekriterien gelten wie bei den Männern. Damen mit einem alten Zürcher Geschlecht seien bevorzugt. Und Bürger von Zürich müssen alle sein.
Sein Gastgeschenk ist eine Einladung an unsere Zunft zu einem würdigen Apéro im Gewölbekeller seines Hauses zum Neubau in Diessenhofen. Der Fünferrat wird einen Vorschlag zu Termin und Ablauf an seiner nächsten Sitzung beraten.
Auch Mark Reutter schliesst mit dem dreifachen hoch, hoch, hoch!
Der Zunftschreiber Hermann Sieber
Zunftmeister Willi Itel begrüsst Zünfter und Gäste und präsentiert den Jahresbericht
Unser Stadtpräsident und Mitzünfter Markus Birk, unser Doyen Hans W. Schmid und Mark Reutter
Mark Reutter vor dem noblen Zunfthaus zur Meise in Zürich
Felix Huber, Zunftmeister zur Gerwe und Schuhmachern
die fröhlichen Zunftherren am Bot in der Rhystube Schupfen.