Energieperspektiven 2050 - Hans Wanner ex Direktor ENSI
Impressionen > 2024
Mit offensichtlicher Freude begrüsst der Zunftmeister den Referenten Hans Wanner, ex Direktor ENSI und dankt Zunftherr Ugo Tosoni für die Ermöglichung dieser Einladung. Energie sieht, hört und riecht man nicht und doch ist sie Tag und Nacht um uns herum! So sind wir gespannt auf den heutigen Abend. Und dann heisst der Zunftmeister die 7 Kandidaten (als zukünftige Zunftherren) Bürgi, Grob, Hartung, Möckli, Münch, Ott und Winet willkommen.
Willi Itel Zunftmeister links und Hans Wanner, ex Direktor ENSI rechts
Als Gäste: Von der TKB die Damen Bianca Heinrichsberger und Francesca Keller im Bild
zusammen mit dem Zunftmeister, sowie als Vorsitzender der Chaine des Rôtisseurs TG, Reiner Stäuble. (nicht abgebildet)
Hans Wanner betont, dass er – obwohl Energiepolitik offensichtlich und noch viel mehr seit dem Reaktor-Unfall in Fukushima eine politische Sache sei, er nie ein Politiker war, seine Ansichten seien immer technisch fundiert.
Der Unterschied zwischen Blackout und Strommangellage. Ein Blackout passiert durch einen Störfall und ist ein akutes Ereignis: Eine Strommangellage ist ein länger dauerndes Ereignis, das nicht durch eine „Reparatur“ beseitigt werden kann.
In der im Jahre 2007 entwickelten Energie-Strategie des Bundesrats geht es um Erneuerbare Energien, das Thema Kern-Kraftwerke und Aussenpolitik (Vernetzung und Zukauf ausländischer Energie). Das 2008 beschlossene Bewilligungsverfahren, 2010 den Medien vorgestellt, wurde durch den Unfall in Fukushima am 11. März 2011 auf den Kopf gestellt. Die deutsche Kanzlerin (Angela Merkel) beschliesst, dass 50 % der Kernkraftwerke sofort abgestellt werden, die Schweiz. Energieministerin Doris Leuthard entscheidet (lt. Referent Wanner aus dem Bauch heraus), dass alle KKW-Projekte sofort sistiert werden. In der Volksabstimmung 2017 wird eine zukünftige Energiepolitik ohne KKW mit grosser Mehrheit beschlossen.
Solar-Anlagen versprechen die wirkungsvollste Variante. Und zwar solche in höheren Lagen und grossen Parks (total sind ca. 150 km2 nötig). Dort scheint die Sonne im Winter öfter als im Tal wo immer wieder Nebellagen vorkommen. Die Nutzung vermehrter Winde im Winter durch Windgeneratoren, gleichen das Defizit von weniger Sonne (im Tal) zum Teil aus. Auf die Frage, ob Stromüberschüsse nicht zur Produktion von Wasserstoff (Reserven) genutzt werden sollten, antwortet der Referent, dass dazu noch wesentliche Entwicklungen, u. a. in Sachen Speichermöglichkeiten und Risiken (Explosionsgefahren) nötig seien. Warum kommt die Thorium Nutzung nicht „zum Fliegen“? – die bestehenden Leichtwasser KKWs seien durch langjährige und fundierte Erfahrungen gesichert. Weitere, in Diskussion stehende Technologien müssen in fast allen Belangen noch erarbeitet werden. Und dann die Frage zur Endlagerung der Brennstäbe. Der Referent sieht dabei keine Risiken für die Menschheit. Das seien feste Elemente, nicht wasserlöslich und man führe einfach „Uran“ (d. h. angereichertes Uran) in die Erde zurück, von wo es im Rohzustand ursprünglich gewonnen wurde.
Und zum Schluss noch eine Übersicht über die Sicherheit und Sauberkeit der Energiequellen:
Diessenhofen, 24. Mai 2024 Der Zunftschreiber Hermann Sieber