Forster und Vorster
Melchior Vorster aus Österreich kaufte sich 1596 mit dem Erwerb eines Hauses mit Messerschmiede, an der Kaufmannsgasse (Heute die Hauptstrasse) in Diessenhofen ein. In älteren Dokumenten wird seine Herkunft auch mit Colmar (Elsass) bezeichnet, was aber falsch ist. Allgemeines: Die erste Erwähnung finden die Forster, Ritter vom alten Adel im Jahre 948 n. Chr. in Wildenforst (Bayrischer Wald). Von Metten bei Deggendorf kommend, führt heute die Vorsterstrasse nach diesem Weiler. (Der Name der Forster stammt von ihrem Beruf. Der Forst war der Wald des Kaisers, jener der Bürger war der Wald. So redet man ja auch in unserer Gegend noch heute vom Staatsforst. Der Name mit V erscheint erstmals im Jahre 1209. In jenen Zeiten wurden die Bürgerbücher im Original an die Familien übergeben, und für die Gemeinde wurde eine Abschrift, eine Kopie erstellt. Oftmals findet man da im einen den Namen mit V, in der Kopie mit F geschrieben. Die Vorster waren bis weit ins 20. Jahrhundert durchwegs katholisch. Im 13. Jhdt. finden wir Gunter von der Vorster als Verfasser von Minnesänger Liedern in der Manesse Liederhandschrift.
Vorster Franz Sebastian, Churfürstlich-Mainzischer Leibarzt. 1665 - 1738
Professor der Medizin, Schüler von Wepfer und J. C. Brunner,
1690 Professor an der Hochschule zu Freiburg, Leibarzt des Fürsten zu Kempten,
1697 Leibarzt des Fürstbischofs von Eichstädt
1717 erhob ihn Kaiser Carl VI in den Adelsstand.
Er hatte zwei Söhne welche zu Berühmtheit gelangten:
Johann Werner Heinrich, Freiherr und Baron von Vorster, 1706 – 1770 studierte Jurisprudenz
Kaiserlicher Reichshofrat bei Kaiserin Maria Theresia von Habsburg (1717 - 1780).
Er wurde später Sonderbotschafter im Rang eines Staatsministers beim König von England, ehemaliger Kurfürst von Brandenburg im Heiligen römischen Reich deutscher Nation. Hofkanzler, Konferenz- und Kriegsminister des Erzkanzlers und Kurfürsten von Main. Dirigierender Wahlbotschafter bei der Kaiser- und Königswahl Kaiser Franz Stephans I . und Kaiserin-Königin Maria Theresias Sohn Joseph.
Mit den Thurn und Taxis entwickelte er den Vorschlag einer Europäischen Einheitswährung, welche jedoch (damals) nicht verwirklicht wurde.
Vorster wurde Ritter des goldenen Löwen Ordens, und sein Tod wurde 1770 in der Hutterschen Zeitung von Schaffhausen erwähnt.
Franz Karl Anton von Vorster 1700 - ?? studierte Jurisprudenz in Bamberg. Wurde Hof- und Regierungsrat im Rheingau und galt als grösster Weinfachmann Europas. Die bedeutendste Fachhochschule für Weinbau Deutschlands in Geisenheim steht neben seinem ehemaligen Schloss. Er betrieb neben den Rebbergen eine Versuchsanlage mit über 400 Rebsorten und schrieb 1755 eines der wohl ersten Fachbücher über den Weinbau. Titel: „ Der Rheingauer Weinbau aus selbsteigener Erfahrung und nach der Natur-Lehre, systematisch beschrieben"', Frankfurt und Leipzig, in der Johann Georg Esslingerischen Buchhandlung 1765. Faksimile Nachdruck 1997: Gesellschaft für Geschichte des Weines E.V. Wiesbaden, Schriften zur Weingeschichte Nr. 121.
Josef Karl Anton finden wir 1735 als Hofmeister im Kloster St. Katharinental. Er wohnte im Wilden Mann in Diessenhofen und leitete den Endausbau der Klosterkirche.
Josef Maximilian Anton 1804 – 1861 Aargauer Kantonsrat, Besitzer von Schloss Blidegg , am Weg von Hauptwil nach Amriswil.
Die Forster in unserer Region scheinen vor allem Schiffsleute gewesen zu sein.