Zunftstamm im Depot Bürgergemeinde
Impressionen > 2021
Anlässe im Freien, mit max. 15 Personen sind in dieser Zeit möglich. So packt der Fünferrat die Gelegenheit und mietet für 2 Abende (8. und 15. April 2021) den Vorplatz des Werkhofs unserer Bürgergemeinde. Total 28 Zunftherren (keine Weicheier!) geniessen die Abende bei fröhlicher Stimmung und Temperaturen von 8 Grad. Man trifft sich um 17.00 Uhr.
Die Gruppe vom 8. April räumt die Tische und Bänke schon um 19.00 Uhr, jene vom 15. April hat besseres Sitzleder und beim Räumen um 20.00 Uhr bleibt ein 4-er Tisch stehen. Es bleibt ein Corona-Geheimnis, wann denn auch dieser aufgehoben wurde.
Ja, kühl/kalt war es, was unserem Alt-Stadtammann die Bemerkung entlockt, er hätte sich schon auf einen hard-core Abend eingestellt. Dazu passt offensichtlich das Gedicht, welches unser ehemaliger Zunftmeister Hans Frei am Chlausabend 1986 vorgetragen hat und welches als Anhang zu diesem Bericht ins Archiv geht.
Nach dem Willkommen durch den Zunftmeister trägt der Zunftschreiber das Gedicht vor. Anregende Gespräche, viel fröhliches Lachen bereichert Feld und Wald um uns herum und Idee für neue Arten von Zunft Treffen, wie z. B. virtuell, via ZOOM, (man wird davon später hören) füllen den Abend.
Und dann das mit dem Zunftgürtel. Ralph Gamper, unser Stubenmeister, hat für den Fünferrat je ein Stück machen lassen und weitere 17 (schlussendlich 35) Bestellungen gehen an den beiden Abenden durch. Die Dinger kosten Fr. 40.- und wir verkaufen sie zu Fr. 80.-, d. h. dass 40 Franken pro Gürtel in die Zunftkasse gehen. Der Zunftschreiber: Hermann Sieber im April 2021
Unser neuer Zunftgürtel
Gedicht vom Chlausabend 1986
Me seit mir, dass vor viele Johre es Städtli, ä chli traumverlore
no ganz intakt und unberüehrt e sehr harmonisch Läbe füehrt.
Am Rhy-Pfad mit de viele Bäume löss sich lustwandle und träume
so seis gsii in Diesehofe echli verträumt, echli verschlofe.
Doch seig’s idyllisch Bild mit eim Schlag zunderobsi gstellt.
Es Sündepfuhl – mit eso Fraue, wo sich löhnd unters Mieder gschaue,
und allefalls au ander Sache lösid gern mit sich la mache –
seig plötzli usem Bode gschosse; und das heb d’Bürger schwer verdrosse.
Zu ihrer guete heile Wält heb so nes Puff jetzt grad no gfehlt.
Es gäbi praktisch gar nüt schlimmer’s als so verruechti Frauezimmers.
Vo dem Sodom und Gomorra wellme nümme lang es Gschnorr ha
jetzt sölled doch die Stadtröt zeige was sie für tolli Kerli seige.
Für was sind denn die Burschte da? Do gitts nu eis ä Razzia!
So macht äm Städeli und Sommer das Etablissement nüt als Chomer.
Sie glaubed au, me sött die Chischte einisch zünftig usemischte.
Dä Bär sig au der gliiche Meinig. Me isch sich also ziemlich einig.
Er heig zwar gseit, tüend no fang go, ich chumm wie meistens hindeno.
Drufabe händ die beide, cool, usgno dä wüesti Sündenpfuhl
sie sind im Stil vo Guerilleros im Sturmschritt los uf s’Zenter d’Eros
und händ’s grad bsetzt, hoppla avanti, und all verwütscht det in flagranti.
Und jetzt Moral vo dere Gschicht. De lade sei jetzt ziemli dicht.
Und für de Städeli und Sommer heb sich glohnt dä ganzi Chomer
denn a der ganze Razzia hebet’s glich dä Plausch no gha.
Me hett mer nämli gseit, ersch chürzli, sel Dame sige chum beschürzt gsii!
Autor: Hans Frei, ehemaliger Zunftmeister