Hauptsache gesund sein - Peter Wiedersheim - Zunft zum Grimmen Löwen, Diessenhofen

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Hauptsache gesund sein - Peter Wiedersheim

Impressionen > 2019
Bevor uns der Referent mit Zahlen, Fakten und rund 60 Powerpoint-Folien bombardiert begrüsst Stadtpräsident Markus Birk, als Hausherr, eine erfreulich grosse Zahl von Zuhörerinnen und Zuhörern. Er heisst Peter Wiedersheim als „alten“ Diessenhofer willkommen. Zunftmeister Wili Itel stellt den Referenten als engagierten Arzt und Gesundheitsfachmann vor. Vater Heinz Wiedersheim war sein Lehrmeister auf der TKB Diessenhofen, uns war Heinz als Mitzünfter und Zunftmeister ein zuverlässiger Kamerad.
Nachfolgend einige vorgestellten Tatsachen und Meinungen:
• Die Gesundheits- resp. Krankheitskosten halten sich bis zum 70. Altersjahr unter 2000 Franken pro Jahr und steigen ab dem 90. auf 6000 und ab dem 96. auf 9000.—an.
• Das Wachstum der Ausgaben entwickelt sich plus-minus im Rahmen des BIP (Brutto- Inlandproduktes)
• Das Wachstum der Prämien liegt permanent über dem Wachstum der Gesundheitskosten und des BIP. Von 1996 bis 2016: BIP plus 148 %, Gesundheitskosten plus 186 %, KK Prämien plus 204 %
• Im Landesindex der Konsumentenpreise stehen die Arzt/Zahnarztbesuche mit 4.9 % und die Ausgaben für Medikamente bei 3.2 %. Vor 20 Jahren waren es noch rund 5 %!
• Zurzeit gibt es in der Schweiz 37‘525 Ärztinnen und Ärzte. 13‘266 davon sind Ausländer. Rund 10 % sind über 65 Jahre alt. Bei den Jüngeren, unter 45 Jahren, dominieren die Damen.
• 26 % der Schweizer*innen beziehen Prämienrückvergütungen, im Kanton Schaffhausen sind es 35 %. Bei den 19 – 25 Jährigen sind es 42 %, mit 16 % am wenigsten sind es die 56 – 60 jährigen und ab 91 Jahren dann wieder 44 %.
• Mit 406‘000 Mitarbeitenden ist das Gesundheitswesen der grösste Arbeitgeber in der Schweiz. Mit 351’00 folgt dann das Baugewerbe und mit 313‘000 der Detailhandel.
• Zurzeit liegen von rund 70 Kliniken Neu- und Ausbauprojekte im Wert von 15 – 30 Mrd. Franken vor.
• Gesundheitsökonomen schlagen für 250‘000 Einwohner ein Spital vor. Das würde für die Schweiz mit 8,5 Mio Einwohnern 34 Spitäler bedeuten, zurzeit haben wir über 500.
• Ein Experiment des Herzzentrums Leipzig mit 100 Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit zeigt: 50 davon treiben Sport, ein Jahr lang mindestens 20 Minuten pro Tag und 88 % davon leben ohne Beschwerden. Von den anderen 50 %, behandelt mit Stents, leben nur 70 % ohne Beschwerden.
• In den Kliniken arbeiten heute mehr Verwaltungsangestellte als Ärzte und in der Praxis des Arztes entfallen 50 % der Arbeitszeit auf Administrative Arbeiten.
• Der zunehmende Zwang zu ambulanten Operationen ist volkswirtschaftlich richtig.
Kosten einer Operation: Stationär Ambulant
Meniskusoperation            4850 Fr.     2520 Fr.
Leistenbruch                  5630 Fr.     3100 Fr.
Varizen                           5820 Fr.      3490 Fr.
so weit so gut: nur, bei der stationären OP bezahlt der Kanton 55 % und die Krankenkasse
45 %, bei der ambulanten OP zahlt alles die Krankenkasse, was sich natürlich auf die Prämien niederschlägt. Das Bedeutet, dass immer mehr Kosten von der öffentlichen Hand auf die Privaten abgewälzt werden. (n. B. natürlich ohne, dass damit die Steuern gesenkt werden).
•        Aufsteller zum Schluss: das Gesundheitswesen ist krisensicher, die Branche mit dem grössten Wachstum, grossen Innovationen, mit einem weltweit hervorragenden Ansehen … und hat- gemäss dem Referenten – bis heute sogar alle Attacken der Gesundheitspolitik überstanden!

Diessenhofen, 17. Mai 2019                                                       Der Zunftschreiber


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